Zuversichtlich in die Zukunft

Seine Rede begann Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda mit der Erzählung der Geschichte des Straßenkehrers Beppo und dem fröhlichen und gutaussehenden Hallodri Gigi aus dem Buch Momo von Michael Ende: Der Straßenkehrer bewältigt die schwierigsten und langwierigsten Aufgaben zügig, indem er sich nicht auf das Ende fokussiert. Gigi, der Fremdenführer, hingegen, versteht es, sich charmant durchzuschlagen und kommt zumindest eine Zeit lang irgendwie damit durch.

Übertragen auf die Politik habe dieses schrittweise Abarbeiten zwar Vorteile, man verliere nicht den Mut, sehe unmittelbare Erfolge. Aber so überschaubar seien viele Situationen in der Realität nicht. Und bei Gigi geriete seine Masche schnell zu nichts anderem als zu jenem populistisch postfaktischen Erzählen, das Donald Trump zur perfiden Meisterschaft gebracht habe. Es brauche einen dritten Weg durch die falsche Alternativlosigkeit zwischen Beppos Stoizismus und Gigis Schwärmerei hindurch. Mitten hinein in das Spannungsfeld zwischen einer unzureichenden Gegenwart und einer bloß erfundenen alternativen Realität. Wer sich aber in dieses Spannungsfeld begeben will, brauche dann eben doch einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft. Mit dieser Einführung hat Kultursenator Brosda den Impuls für eine wirklich anregende Diskussion auf meiner Veranstaltung mit dem Titel „Zuversichtlich in die Zukunft“ am 17. November im Koralle Kino in Volksdorf gesetzt, von dem ich Zuversicht mitgenommen habe. 

Carsten Brosdas klarer und einordnender Blick auf unsere Zeit, das tolle Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Walddörfer, die voller Neugier auf uns Politikerinnen und Politiker blicken, die in dieser schwieriger Zeit Verantwortung tragen, haben mich zuversichtlich gestimmt.

Solche Formate, in denen wir uns mit unserer Zukunft beschäftigen, wir gemeinsam über die Veränderungen reden, die sie bringt, und welche Ängste sie in uns auslöst, möchte ich unbedingt weiter anbieten, insbesondere um auch junge Menschen zu erreichen, und sie zu ermutigen, dass sie mit ihrem Engagement diese Welt ein Stückweit verbessern und zuversichtlicher in die Zukunft schauen können.